In diesem Artikel möchte ich dir Vorteile nennen, die du durch das Führen eines Tagebuchs oder durch das Aufschreiben von Notizen, erzielen kannst.
Tagebuch führen oder Tagesnotizen machen, ist eine Sache, die ich seit ein paar Wochen verfolge.
Es ist im Allgemeinen eine effektive Methode im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung.
Mir persönlich hilft es, meine Gedanken zu sortieren, Denkmuster zu erkennen und bessere Entscheidungen zu treffen.
Ich kann durch das Schreiben besser erkennen, was mir aktuell wichtig ist und womit ich mich beschäftigen möchte - vor allem, wenn sich Dinge anhäufen und ich dazu neige, mich mit mehreren Dingen zu beschäftigen.
So kann ich auch erkennen, welche Dinge im Alltag meine Zeit rauben und mich von meinen Zielen abhalten.
Es hat mir u.a. geholfen, mir klarer vor Augen zu halten, zu welchen Themen ich aktuell schreiben möchte. Beispiele dazu habe ich in diesem Artikel genannt.
Es ist so, als würdest du aus mehreren Perspektiven auf eine Sache blicken. Perspektiven, die dir beim Schreiben möglicherweise leichter gegeben sind, als wenn du nur über diese Sache nachdenkst.
Um mal eine Situation aus meinem Arbeitsalltag zu nennen: Ich habe Tagebuch dazu geführt, wie ich bestimmte Arbeitsvorgänge von mir verbessern kann.
Als Psychologe einer beruflichen Rehaeinrichtung führe ich mit unseren Teilnehmern regelmäßig sogenannte Förderplangespräche.
In diesen Gesprächen geht es um den bisherigen Rehaverlauf eines Teilnehmers, um Ziele, um Wochenpläne und noch mehr.
Dazu mache ich mir während des Gesprächs Notizen, die ich anschließend in unsere Dokumentationssoftware übertrage.
Aus diesen Notizen wird dann ein strukturierter Bericht.
Was mich nun schon seit längerer Zeit daran stört ist, dass ich im Grunde genommen doppelt schreibe.
Ich habe schon vor einigen Wochen darüber nachgedacht, meinen Laptop mit in die Gespräche zu nehmen. Aber es fühlte sich nicht richtig an. Ich fühlte mich unwohl bei dem Gedanken, einen Laptop zu bedienen, während meine Kollegin aus dem pädagogischen Bereich, der Teilnehmer und ich im Gespräch sind.
'Ist es nicht unhöflich dem Teilnehmer gegenüber?' 'Baue ich nicht damit eher eine Wand zwischen uns?' 'Stört es unseren Gesprächsfluss?'
Verschiedene Fragen und Befürchtungen, die mich dann davon abhielten, es anders zu machen.
Aber das Problem war damit nicht gelöst. Nach wie vor lief es so ab, dass ich doppelt dokumentiert habe.
Also habe ich darüber geschrieben und wollte sehen, was sich daraus ergibt.
Ich stieg zu Beginn mit der Frage ein, 'ob es nicht eine Möglichkeit gibt, die Dokumentation einfacher zu halten und damit Zeit zu sparen?'
Ich könnte sowohl meinen Laptop als auch meinen Notizblock in Gesprächen dabei haben, sodass ich spontan im Gespräch wechseln könnte, z.B. wenn ich nicht zurecht komme. Aber das war für mich nicht entscheidend.
Ich habe den Glaubenssatz gehabt, dass es unhöflich ist, während eines Gesprächs einen Laptop zu bedienen.
Ist das wirklich unhöflich? Wichtig war für mich dabei bewusst zu sehen, dass es nicht objektiv so war, sondern dass es an erster Stelle mein Gedanke war.
Woher auch immer dieser Gedanke kam. Vielleicht, weil es unüblich ist, dass ein Mitarbeiter auf diese Weise Gespräche führt? Vielleicht, weil ich glaubte, dass es selbstverständlich ist, dass man es so wie bisher macht und nicht anders?
Vielleicht, weil es für mich einfach etwas Neues wäre und ich mich daher möglicherweise unwohl fühlen würde?
Was ist, wenn sich Teilnehmer dabei gar nichts Besonderes denken und sie es nicht interessiert, wie ich es mache?
Ich wollte also meine persönliche Sichtweise oder Haltung dazu ändern.
Ich führte mir bewusst vor Augen, dass es mir nur darum geht, mir meine Arbeit zu vereinfachen und Zeit zu sparen. Dass es nicht das Verhältnis zu Teilnehmern ändern sollte und es kein Zeichen fehlenden Respekts anderen gegenüber sein soll.
Schließlich gab es für mich keinen anderen Weg als es zu probieren.
Ich habe dann bei den nächsten zwei Gesprächen mein Laptop dabei gehabt und es hat gut funktioniert. Bloß eine Teilnehmerin dachte, dass ich vielleicht eine Präsentation halten wollte :-)
Dadurch spare ich einiges an Zeit und kann meinen Fokus auf andere wichtige Aufgaben lenken.
Von daher denke ich, dass ich es weiterhin so machen werde.
Ich habe dir dieses Beispiel aus meinem Arbeitsalltag genannt, um dir zu zeigen, dass Tagebuch schreiben zu effektiven Ergebnissen führen kann.
Und jetzt meine Frage an dich: Hast du Ziele, die du anstrebst? Hast du Pläne? Bist du vielleicht schon dabei, etwas Bestimmtes umzusetzen, aber es hakt ein wenig bei der Umsetzung?
Tagebuch kannst du zu allen möglichen Bereichen führen.
Z.B., wenn du sportlich aktiv bist, bei deiner Ernährung, bei der Änderung nicht wünschenswerter Gewohnheiten, bei deinem Zigarettenkonsum, bei deinen Finanzen und und und.
Du kannst deine Gedanken und Empfindungen aufschreiben. Du könntest notieren, welche Versuche oder Schritte du schon unternommen hast.
Möglicherweise erkennst du so besser, was du noch nicht getan hast, was aber wichtig für die Erreichung deiner Ziele sein könnte.
Du könntest persönliche Denkmuster erkennen, die dich möglicherweise im Kreis rotieren lassen und dich auf diese Weise blockieren.