Wie sieht deine Selbstfürsorge aus?

Vor wenigen Wochen habe ich auf der Arbeit eine Gruppe zum Thema Gesundheitsförderung vertreten.

 

Ich hatte vier Teilnehmer in der Gruppe und ich habe damit begonnen, mit den Teilnehmern auf einer Flipchart Begriffe zu sammeln, die sie mit diesem Thema verbinden.

 

Was verbindest du mit dem Thema  Gesundheitsförderung ?

 

Ich möchte dir auflisten, welche Punkte wir zusammen getragen haben:

  • Selbstfürsorge
  • Innere Zufriedenheit
  • Auszeit
  • Nein sagen
  • Sport
  • Betriebsklima
  • Ernährung
  • Achtsamkeit
  • Soziale Kontakte
  • Freizeitgestaltung
  • Hobbies
  • Zeitmanagement

Im nächsten Schritt haben wir uns einen Punkt näher angeschaut.

 

Selbstfürsorge

Viele Menschen bemerken erst dann, dass sie etwas für ihr körperliches und psychisches Wohlbefinden tun sollten, wenn sie ziemlich erschöpft sind und es ihnen nicht mehr gut geht.

 

Das hat mehrere Gründe:

Zum Einen haben einige betroffene Personen nicht gelernt, achtsam mich sich selbst umzugehen und in ihren Körper und ihre psychische Verfassung hinein zu horchen.

 

Das bedeutet, körperliche und psychische Symptome, wie z.B. Kopfschmerzen, Schwindel, Verspannungen, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, ständiges Grübeln, gedrückte Stimmung und innere Unzufriedenheit werden nicht bewusst wahrgenommen oder nicht ernst genommen und verdrängt.

 

Und das kann unter Umständen auf Dauer zu ernsten körperlichen oder psychischen Problemen führen.

 

Warum verhalten sich einige Menschen so, dass es zu solchen Problemen kommen kann?

 

Viele Menschen haben es nicht anders gelernt. Sie kennen es nicht, sich so zu verhalten, dass sie möglichst ihre Gesundheit erhalten oder fördern.

 Oft wachsen betroffene Menschen mit dem Gefühl auf, immer stark sein zu müssen, keine Schwäche zeigen zu dürfen, dass es üblich ist, ständig hohe Leistungen zu erbringen, dass man nicht "meckern" sollte und so weiter.

 

Das bedeutet nicht, dass alle Menschen, die so geprägt sind, automatisch dauerhafte Belastungen oder Probleme bekommen. So ist es in der Realität auch nicht. Manche Leute erbringen unter diesen Umständen hervorragende Leistungen  und Ergebnisse und bekommen auch eine ausgewogene Work-Life-Balance hin.

 

Aber es gibt auch Menschen, die unter diesen Umständen und in Kombination mit einer Reihe von anderen Faktoren eher Belastungen und Misserfolge erfahren als Erfolge.

Das kann z.B. der Fall sein, wenn jemand zusätzlich keinen oder einen ungünstigen Freundeskreis hat, keine anderen Bereiche für sich hat, in denen er Erfolg hat, von anderen häufig kritisiert wird für sein Verhalten, sich selbst häufiger eher abwertet und einiges mehr.

 

Und Leute, die durch solche Umstände geprägt werden, entwickeln im Zweifel keine gesunde Selbstwahrnehmung, was dann mit der Zeit eben zu größeren Belastungen führen kann.

 

Wie kommt man da raus?

 

Eins ist klar: Es ist nicht einfach, aber es kann sich sehr lohnen, auf sich selbst zu hören, auf sein Bauchgefühl, auf das, was sich für dich stimmig anfühlt und nicht das, was andere für dich vorsehen.

 

Wichtig ist auch, sich selbst realistisch einzuschätzen. Was kann ich und was kann ich eher weniger? Was macht mir Spaß und Freude? Was belastet mich?

 

Manche sehen für sich bestimmte Freiheiten nicht, weil sie natürlich auch finanzielle Aspekte berücksichtigen müssen, wenn es um das Berufliche geht.

 

Aber dann kann man immer noch darauf achten, wie man seine Arbeit macht. Verausgabe ich mich zu sehr? Arbeite ich quasi bis zum "Umfallen"? Habe ich genug Erholungszeiten? Muss ich alles und immer "perfekt" machen? Was habe ich eigentlich wirklich davon und für wen mache ich das - für mich oder für andere?

 

Wie bei vielen Dingen ist es das Gleichgewicht zwischen Anspannung/Aktivierung und Erholung/Regeneration, das wir im besten Fall halten.

 

Interessant fand ich auch die Aussage einiger Teilnehmer, die gesagt haben:

Manchmal muss man leider durch tiefe Täler hindurch und schmerzhaft hinfallen, um wach zu werden und etwas zu ändern.

 

Es ist also ein Lernprozess, bei dem du durch bewusste Selbstwahrnehmung gesünder leben kannst. Achte auf die Signale deines Körpers, nimm sie wahr.

Wenn du vor Entscheidungen stehst, wenn du morgens aufstehst, zwischendurch im Alltag und hinterfrage sie.

 

Beobachte vor allem regelmäßig und vielleicht erkennst du Gedanken- und Verhaltensmuster, mit denen du nicht übereinstimmen möchtest.

 

Wie könnte deine Selbstfürsorge aussehen?